„Meine Arbeit ist Diversität pur“ – über die internationale Willkommenskultur bei Vector
Dass die Zusammenarbeit verschiedener Nationalitäten eine große Bereicherung sein kann, zeigt ein Blick in die Stuttgarter Unternehmenszentrale. Hier arbeiten Menschen aus 66 Nationen in mal größeren, mal kleineren Teams zusammen.
„Meine Arbeit ist Diversität pur“, sagt Thomas Stolz, der seit 8 Jahren ein Teil der Vector Familie ist. Seit einem Jahr leitet er ein 14-köpfiges Team in der Abteilung Embedded-Software, das als Ansprechpartner für die Kund:innen dafür sorgt, dass die von Vector entwickelten Produkte am Ende auch erfolgreich eingesetzt werden. Seine Teammitglieder arbeiten zumeist an vorderster Kundenfront im Support, Coaching oder an Softwarelieferungen. Thomas’ Rolle als erster Eskalationskontakt ist es, sicherzustellen, dass Probleme und Konflikte effektiv und zügig angegangen werden, um Kunden- oder Mitarbeiterzufriedenheit aufrechtzuerhalten. „Das heißt übersetzt: Wenn’s brennt und kneift, sind wir da“, lacht Thomas Stolz, der auch als Vermittler zwischen den Kulturen agiert.
„Jeder Kulturkreis bringt zur Arbeit eine andere Herangehensweise, andere Lernprozesse, andere Ideen mit. Das ist auch persönlich eine Bereicherung, die ich im privaten Umfeld so nicht habe. Eine meiner Aufgaben ist es, ein Bewusstsein für die Eigenheiten anderer Kulturen zu schaffen. Solche Eigenheiten haben übrigens auch wir Deutsche“, sagt Thomas Stolz.
Teammitglied Essam Rizk kann einige dieser Eigenheiten aufzählen: „Die Deutschen arbeiten nahe an der Perfektion. Sie sind detailverliebt und offensichtlich wandern sie gerne“, schmunzelt der 31-jährige Ägypter. Der studierte Elektrotechniker suchte eine neue persönliche Herausforderung und fand sie im März 2022 bei Vector. Die Willkommenskultur im Unternehmen sei eine der besten, die er je erlebt habe. Mit einem Mentor arbeitete er sich in die fachlichen Themen ein, die Kolleg:innen sind bis heute eine große Unterstützung bei allen Fragen. Internationalen Fachkräften, die es ihm gleichtun möchten, rät er: „Lernt im Vorfeld unbedingt Deutsch. Auf der Arbeit ist die Verständigung kein Problem, weil jeder Englisch spricht. In der Freizeit sieht das anders aus. Da ist ein gutes Deutsch hilfreich, um allumfassend am sozialen und kulturellen Leben teilnehmen zu können.“ Zeit genug, um seine Deutschkenntnisse zu verbessern, hat Essam jedenfalls. Frühestens in zehn Jahren möchte er in seine Heimat zurückkehren. Und damit er nicht immer bis zum Jahresurlaub warten muss, um seine Sehnsucht nach Familie und Freunden zu stillen, bietet Vector die Möglichkeit, 30 Tage im Jahr von der Heimat aus zu arbeiten. Obendrauf gibt es pro Jahr 28 weitere Tage, die man als „Workation“ im Ausland verbringen kann. Diese nutzt Essam ebenfalls am liebsten dafür, seinen Aufenthalt in Ägypten zu verlängern.
Auch Pratham Arora, ein weiteres Teammitglied von Thomas Stolz, hat nicht so schnell vor, in sein Heimatland Indien zurückzukehren. Im September 2015 zog der heute 33-Jährige nach Deutschland, um an der Technischen Universität Chemnitz seinen Master in Automotive Software Engineering zu absolvieren. „2017 wechselte ich von Chemnitz nach Stuttgart, um bei Vector ein Praktikum zu machen und anschließend eine Masterarbeit zu schreiben. Ein Jahr später wurde mir ein Vollzeitjob angeboten.“ Hier in Deutschland habe er in seinem Bereich viel mehr Job-Chancen, sagt Pratham, der sich in der Vector Familie sichtlich wohlfühlt. „Teaminterne und -übergreifende Events – von Kino bis Lasertag – erleichtern die Integration. Zweimal in der Woche gibt es nach der Arbeit die Möglichkeit, sich bei kostenlosen Getränken mit anderen auszutauschen und neue Bekanntschaften zu knüpfen“, erzählt er. Darüber hinaus laden Nationen-Stammtische ein, Mitarbeiter:innen aus demselben Heimatland zu treffen. Angebote des Vector Fitnessstudios, wie Zumba-Kurse oder Yoga, seien zwar interessant, aber leider nicht in englischer Sprache. „Wenn ich etwas verbessern würde, dann das“, sagt Pratham. Die mit Abstand größte Herausforderung in Deutschland sehen Essam und Pratham übrigens in der hiesigen Bürokratie. Dass sie bereits jede Menge Erfahrungen mit deutschen Behörden sammeln durften, zeigt schon die Tatsache, dass sie Wörter wie „Ausländerbehörde“, „Aufenthaltsgenehmigung“ oder „Niederlassungserlaubnis“ in bestem Deutsch aussprechen können. „Wer ohne Termin zur Ausländerbehörde kommt, sollte in jedem Fall Zeit mitbringen. Die Menschen schlafen teilweise auf der Straße, um am nächsten Morgen vorne in der Schlange zu stehen. Die Situation ist der Horror“, schildert Pratham seine Erlebnisse. Das sei auch der Grund, warum er die deutsche Staatsbürgerschaft nicht beantragen möchte. „Der Prozess dauert einfach zu lange.“
Der Artikel wurde im Chemnitzer Magazin für Fachkräfte „Chemnitz zieht an - Gelebte Nachbarschaft“ veröffentlicht. Den Artikel gibt es auch auf Englisch zu lesen.
Im Mai 2023 übernahm die Vector Informatik das Chemnitzer Unternehmen BASELABS, Software-Spezialist für die Sensordatenfusion beim automatisierten Fahren. Daraus ist in Chemnitz ein Vector Entwicklungsstandort für Embedded Software entstanden und bietet für die Region vielfältige Einstiegsmöglichkeiten, auch für internationale Fachkräfte. An der TU-Chemnitz gibt es einige internationale Studiengänge wie Automotive-Software-Engineering und Embedded Systems. Darüber sind bereits einige Kolleg:innen bei Vector gelandet.
66 Nationen – ein Team
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